„Vorsorge - Ich geh hin! Du auch?“ lautet das Thema, das nach einer kurzen Einführung von Dr. Michael Flaßhove als Leiter des Darmkrebszentrums von vier Experten des Dürener Krankenhauses in kurzen Vorträgen beleuchtet wird. Prov.-Doz. Dr. Christof Börgermann erklärt die Früherkennung des Prostatakarzinoms und wird dabei versuchen, mögliche Ängste vor einer Untersuchung zu nehmen. Wichtig ist ihm auch der Hinweis auf den Wert des prostataspezifischen Antigens, das sich im Blut nachweisen lässt. Allerdings müsse er richtig interpretiert werden, betont der Chefarzt, um voreilige Operationen mit eventuell weitreichenden Folgen wie Inkontinenz oder Impotenz zu vermeiden. Börgermann will auch für Hodenkrebs sensibilisieren, den schon junge Männer verhindern können, wenn sie schon mit bloßem Tasten am eigenen Körper frühzeitig Veränderungen feststellen.
Anschließend widmet sich Dr. Klaus Döring dem Lungenkrebs, für den es aktuell zwar noch keine Vorsorgeuntersuchung gibt, die aber insbesondere für die Hochrisikogruppe der Raucher kommen werde, da die Kosten für die Behandlung von Lungenkrebs bei weitem die Summe übersteigt, die der deutsche Staat mit der Tabaksteuer einnimmt. „In den USA ist sie schon etabliert“, erklärt der Facharzt. Es geht auch hier darum, den Krebs in einem Stadium zu erkennen, in dem er noch behandelt werden kann.
Oder dass er wie beim Thema Darmkrebs, dem sich Dr. Serhat Aymaz, erst gar nicht ausbricht. „Es gibt hier eine echte Vorsorge, weil man die Vorstufen erkennen und behandeln kann.“ Dr. Aymaz spricht von Polypen im Darm, aus denen sich nach zehn Jahren Krebs entwickeln könnte. Und um diese zu erkennen, ist noch nicht einmal eine Darmspiegelung, die bei Frauen ab dem 55. Lebensjahr und bei Männern neuerdings sogar bereits ab dem 50. Lebensjahr von den Kassen bezahlt wird, erforderlich. Oft reicht schon eine Untersuchung auf Blut im Stuhl, weil die Polypen mehr bluten als das normale Gewebe. „Leider wird von den beiden Möglichkeiten nur von 25 Prozent der Vorsorgeberechtigten Gebrauch gemacht“, bedauert Dr. Aymaz.
Dr. Telja Pursche schließlich wird für die Brustkrebs-Vorsorge werben und sie erklären. „ Damit haben wir an diesem Tag 95 Prozent aller Krebsarten abgedeckt“, betont Flaßhove, der mit seinen Kollegen im Anschluss an die Vorträge natürlich auch wieder Fragen aus dem Publikum beantwortet – in einer gemeinsamen Diskussionsrunde, aber auch im persönlichen Gespräch. Der Eintritt ist wie immer frei.
Jörg Abels, Dürener Zeitung / Dürener Nachrichten