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Anästhesie

Erfolgreich weitergebildet in der Intensiv- und Anästhesiepflege

Freitag, 27 Januar 2023 11:12

Fachgesundheits- und Krankenpflegerin für Intensivpflege und Anästhesie - so dürfen sich nach erfolgreichem Abschluss einer zweijährigen Fachweiterbildung sechs Pflegekräfte unserer Intensivstationen und Anästhesie ab sofort nennen.

Bei Irene Root, Sarah Schöneberg, Jana Kröll, Lisa Zimmermann, Jacqueline Horn und Cansu Gül war die Freude und auch die Erleichterung offensichtlich groß, als sie am vergangenen Dienstagabend von Frau Dr. Maurer (Prüfungsvorsitzende des Aachener Gesundheitsamts) nach Bestehen der staatlichen Prüfungen ihre Urkunden entgegennehmen durften.

Beglückwünscht wurden die 6 von einem Vertreter der Pflegedirektion und ihren jeweiligen Teamleitungen, die stolz applaudierten. Die Absolventinnen leisten durch ihre Zusatzqualifikation einen wichtigen Beitrag in der hochqualitativen Versorgung schwer und vor allem kritisch erkrankter Patientinnen und Patienten.

Invasive Notfalltechniken in der Akutmedizin

Dienstag, 20 Dezember 2022 10:49

Hands On Workshop an Hühnereiern, Schweinelungen und Tiefkühlspeck

„Hallo, Herr Müller, hören Sie mich? Bekommen Sie schwer Luft?“
Alle Versuche des Notarztteams, mit dem 86-jährigen Heimbewohner auf der Terrasse zu kommunizieren, misslingen. Neben Herrn Müller liegen ein Muffin und eine leere Limonadenflasche, doch die Notärztin kann keine Fremdkörper im Mund feststellen. Der Versuch, dem Patienten mit Atemmaske Erleichterung zu verschaffen, bleibt erfolglos. Auch ein Beatmungsschlauch kann nicht geschoben werden, außerdem ist die Zunge angeschwollen. Diagnose: allergische Reaktion durch einen Insektenstich, die Luftröhre schwillt zu, Atemnot. Das Rettungsteam bereitet sich auf einen notwendigen Luftröhrenschnitt vor. Ein lebensrettender Eingriff, um den Patienten wieder beatmen und Sauerstoff zuführen zu können.
Anästhesistin Franziska Eßer atmet auf - während des Notfallszenarios hat sie ihr Team angeleitet, versucht, selbst den Überblick zu behalten, die richtigen Medikamente anzufordern und schließlich für eine erfolgreiche Verlegung ins Krankenhaus gesorgt. Instruktor Dr. Marcus Münch, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme im Krankenhaus Mechernich, ist voll des Lobes: „Das war professionelle Umsetzung, effektive Teamarbeit, richtige Diagnose und Maßnahmen, Herr Müller lebt!“ Auch wenn es in diesem Fall nur um einen Dummy ging - im Eifer des Einsatzes haben das Team des Rettungswagens und die Notärzte wie im Ernstfall gehandelt. Statt echten Medikamenten wurden wassergefüllte Glasampullen mit den entsprechenden Aufklebern für die richtige Dosierung des passenden Medikaments eingesetzt und auch die Symptome des Patienten wurden vom Instruktoren-Team auf die Monitore gesteuert, doch das Szenario wirkt echt und der Puls aller Beteiligten ist merklich angestiegen.
Auch weitere Szenarien sind an Trainingsinhalte zu invasiven Notallmaßnahmen vom Vormittag des Fortbildungstages angepasst, frisch gekühlte Schweinebrustkörbe vom Metzger werden per Skalpell angeritzt, anschließend wird das Loch mit der Kornzange und Zeigefinger gespreizt, eine Drainage eingeführt, so dass die Lunge sich wieder ausdehnen kann. An Hühnereiern werden mit kleinen Bohrmaschinen Zugänge gebohrt und geübt, wieviel Druck und welche Medikamente eingesetzt werden können, wenn beim Notfallpatienten kein Gefäßzugang etabliert werden kann und ein Zugang in das Schienbein gebohrt werden muss. Sabine Zwittnig, Anästhesistin aus Düren, musste bisher keine Drainagen zur Entfaltung der Lunge im Ernstfall anwenden und sie nutzte das Training am Schweinemodell intensiv. Ein ganzer Tisch voller Kopfmodelle ermöglicht videogestützte Darstellungen des Kehlkopfes und der Luftröhre.
Auf viele Tipps hatten nicht nur junge Assistenzärzte gewartet, auch erfahrene Oberärzte ohne ständiges Notarzttraining profitieren von Fachwissen und Training bei den „Hands on“ -Workshops im Bildungszentrum des Krankenhauses Düren. Die Zusammenarbeit der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin des Krankenhauses Düren mit dem Bildungszentrum des DRK Düsseldorf und der Zentralen Notaufnahme des Krankenhauses Mechernich ermöglichte Rettungsdienstkräften und Medizinern in kleinen, interdisziplinären Teams die Notfallversorgung in verschiedenen Lernszenarien zu perfektionieren. „Auch der Perspektivwechsel innerhalb des Teams ist gewollt“, erläuterte Initiator Prof. Stefan Schröder, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin des Krankenhauses Düren.
"Häufig wechselt die Zusammensetzung von Rettungsteams, die Ausstattung der Rettungsmittel ist kreisabhängig unterschiedlich und das effektive Zusammenspiel aller Beteiligten entscheidet über den Ausgang der Situation. Jedes einzelne Teammitglied darf, soll, muss hinterfragen, kontrolliert mit, gibt Rückmeldung, vergewissert sich, auch wenn die Notärzte ‚den Hut aufhaben‘, dass die bestmögliche Versorgung des Patienten gewährleistet ist“.
Das erfolgreiche Fortbildungskonzept spricht sich herum. Auch im Landkreis Münster wird für das nächste Simulationstraining in Düren schon geworben. Oberärztin Patricia Gros aus Steinfurt bei Münster war nach ihrer Teilnahme begeistert und machte direkt online Werbung für das praxisorientierte Training.

So macht Lernen Spaß.

Maritime Notfallmedizin für Eifel-Notärzte

Mittwoch, 09 November 2022 11:35

Dr. Stefan Schröder vom Krankenhaus Düren hat eine nicht-alltägliche Fortbildung konzipiert

Wasserunfälle spielen in der Rettungsdienstausbildung eher eine untergeordnete Rolle. Besonders dann, wenn die Nordseeküste einige Autostunden entfernt liegt. Professor Dr. Stefan Schröder, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Krankenhaus Düren, hat für die Notarztausbildung in der Eifel dennoch ein Segelschiff auf dem Ijsselmeer gechartert. Ein Widerspruch? Im Gegenteil: „Im Vergleich zu internistischen Notfällen sind Unfälle im und am Wasser bei uns relativ selten. Aber die Zahlen steigen – und für unerfahrene Notfallteams sind solche Einsätze eine besondere Herausforderung“, sagt der Notfallmediziner.
In Zusammenarbeit mit dem DRK Bildungszentrum Düsseldorf und dem Kreis-Krankenhaus Mechernich hat der Chefarzt des Dürener Krankenhauses die ganztägige Fortbildung „Maritime Notfallmedizin – Theorie und Praxistraining auf dem Ijsselmeer“ konzipiert und im Herbst erstmals angeboten. Von den 66 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, darunter Notfallmediziner ebenso wie Rettungsdienstmitarbeiter und Pflegende, kam der Großteil aus der Region und NRW, aber auch aus Lübeck und vom Bodensee. Unter möglichst realistischen Bedingungen wurde an Bord des Segelschiffes „Admiraal van Kingsbergen“ geübt. Nicht nur bei Seegang, in engen Kojen unter Deck, an steilen Steigen und bei Gischt, sondern durchaus auch wie beim simulierten Fall eines verunglückten Tauchers im kühlen Nass selbst.
Ein chirurgischer Einsatz unter Deck auf hoher See wird zwar selbst beim weit in die Zukunft gerichteten Blick auf den „Indeschen Ozean“ höchst unwahrscheinlich bleiben – abwegig ist das maritime Training für Notärzte und Rettungskräfte aber durchaus nicht. „Wir sind auf dem Weg, eine Nation der Nichtschwimmer zu werden“, bilanziert Professor Dr. Stefan Schröder. Der Schulsport fällt aus, Bäder werden geschlossen, immer mehr Kinder lernen das Schwimmen nicht mehr. Aber in den immer heißer werdenden Sommermonaten werden Badeseen belagert, Pools im Garten errichtet – alles strebt Richtung Wasser. „Immer wieder gehen Menschen ‚nur‘ Baden, schätzen die Situation falsch ein und ertrinken“, sagt der Experte. Umso wichtiger ist es daher, Einsatzkräfte auf solche Szenarien und die damit verbundenen Herausforderungen und ungewohnten Orte vorzubereiten.
Wasser ist sein Element, in Hamburg und Lübeck groß geworden, kennt sich der Segler, Taucher und Kajak-Fahrer mit den Tücken und Gefahren aus. Als Mediziner, der auch Einsätze der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger begleitet hat, weiß Dr. Stefan Schröder auch um die Besonderheiten, die Einsätze am Wasser von Notfällen im Straßenverkehr und im häuslichen Umfeld unterscheiden. Bei massiven Unterkühlungen beispielsweisen laufen Stoffwechselprozesse extrem langsam, Medikamente wirken verzögert, eine Stromanwendung zur Reanimation kann die Retter selbst in Lebensgefahr bringen. Manche Handgriffe aus den Lehrbüchern erweisen sich schlichtweg als kaum durchführbar. Und die wichtigste Lektion: Lebensrettung ist Teamleistung, aber bereits beim Training unter besonders erschwerten maritimen Bedingungen kommt jedes Teammitglied sehr schnell an seine persönlichen Grenzen. Die Grenzen der notfallmedizinischen Versorgung einmal außenvorgelassen.
„So etwas muss jeder live erleben, Vorträge können diese Grenzerfahrung nicht vermitteln“, ist Dr. Stefan Schröder überzeugt, dass das Ausloten von Theorie und Praxis Rettungskräfte dabei unterstützt, unter widrigen Umständen neue Lösungsstrategien zu entwickeln und die dynamische Zusammenarbeit der einzelnen Professionen im Team zu verbessern. Kurzum: Maritime Notfallmedizin kann auch in der Eifel einen zentralen Beitrag zu einer sichereren Patientenversorgung leisten. Ein Beitrag zum Team Building ist die Arbeit auf dem Segelschiff ohnehin. Mussten gerade keine gebrochenen Knochen geschient oder kollabierte Patienten versorgt werden, galt es die Segel zu hissen und das Deck zu schrubben. Nach erfolgreichem Abschluss des Pilotprojekts soll diese Fortbildung auch in Zukunft angeboten werden.

Für August 2023 ist ein neuer Kurs geplant. Informationen gibt es per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Großes Engagement für die Patientensicherheit am kommunalen Krankenhaus

Freitag, 07 Oktober 2022 10:49

Dürener Gesichter für eine bundesweite Kampagne

Wenn es um die Sicherheit der Patientinnen und Patienten geht, ist kein Engagement zu groß und keine Initiative zu viel. Das ist seit vielen Jahren der Grundsatz im Krankenhaus Düren. Da ist es nur konsequent, dass das kommunale Krankenhaus jetzt vom Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) als Mitglied aufgenommen wurde.

Eine Mitgliedschaft, die die kommunale Klinik sofort mit Leben füllt: Bei der APS-Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“ stehen Vertreter des Krankenhauses im Mittelpunkt einer Videoreihe zur frühzeitigen Erkennung einer Blutvergiftung. Und zum Welttag der Patientensicherheit nutzt die Apothekerkammer als APS-Partner und Veranstalter eines bundesweit angebotenen Webinars ebenfalls die Kompetenz aus Düren.

„Patientensicherheit ist für uns ein überaus wichtiges Thema“, betont Krankenhaus-Geschäftsführerin Kathleen Büttner-Hoigt. „Ich freue mich daher sehr darüber, dass sich unser großer Einsatz nun auch in der Mitgliedschaft im Aktionsbündnis ausdrückt.“ Dass das Engagement des Krankenhauses über die zahlreichen internen Initiativen hinausgeht, unterstreiche die Wertigkeit, die das Thema an der Roonstraße hat.

In gleich drei Videos für die vom Bundesgesundheitsministerium geförderte Initiative „Deutschland erkennt Sepsis“ spielen Teammitglieder des Krankenhauses Düren die Hauptrolle. Die Clips, die auch von einem Dürener Unternehmen (Zientz MultiMedia) produziert wurden, sollen für die hohe Sterblichkeitsrate bei Sepsis sensibilisieren. Mit über 75.000 Sterbefällen ist sie mittlerweile die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. „Wenn die Bevölkerung, aber auch wir Mediziner lernen, diese Krankheit noch schneller zu erkennen, können wir das ändern“, erklärt Professor Stefan Schröder, Chefarzt der Anästhesie im Krankenhaus Düren, warum er in einem Video als Unterstützer der Kampagne auftritt.
Mit Svea Nies hat der Chefarzt auch eine seiner Studentinnen für das Projekt gewinnen können. Ebenfalls dabei ist Intensivpfleger Stefan Effertz. Zu sehen sind die Clips unter anderem auf dem YouTube-Kanal des Krankenhauses Düren.


Wie lassen sich bedrohliche Komplikationen durch gefährliche Wechselwirkungen von Medikamenten verhindern? Diese Frage beantworteten Urologe Dr. Guido Breuer und Apothekerin Dr. Elisa Zimmer in ihrem Webinar zum Tag der Patientensicherheit. Unter der Überschrift „Polymedikation des älteren Menschen“ richteten sie den Blick auf das interdisziplinäre Handeln am Beispiel der medikamentösen Therapie des Prostatakarzinoms. „Sehr viele Menschen über 65 nehmen mehr als fünf Medikamente ein – häufig von verschiedenen Ärzten verordnet. Den Überblick darüber zu behalten, was dabei genau passieren kann, ist schwierig. Insbesondere, da es in letzter Zeit immer mehr Krebsmedikamente gibt, was ein Zusammenspiel extrem kompliziert macht“, erklärt Dr. Breuer. „Es ging in unserem Vortrag darum, bei allen Beteiligten den Blick zu schärfen, um Schaden vom Patienten abzuhalten“, ergänzt Dr. Zimmer. Über 300 Teilnehmer nahmen am Online-Seminar teil.


Parallel zum öffentlichkeitswirksamen Engagement für die Patientensicherheit gehen auch die internen Initiativen im Krankenhaus Düren weiter. Dazu gehören unter anderem die wichtige Arbeit des eigenen Zentrums für Infektiologie und Krankenhaushygiene und die vielen Trainingsangebote für Mediziner und Pflegende im Simulationszentrum des Krankenhauses. Dort steht seit kurzem eine zweite Simulationseinheit mit Patienten-Dummy zur Verfügung. Eine weitere Investition des Krankenhauses in noch mehr Sicherheit für die Patientinnen und Patienten.

Für den seltenen Baby-Notfall gewappnet

Freitag, 15 Juli 2022 17:04

Sicherheit für Mutter und Kind – das wünschen sich alle werdenden Eltern, wenn es auf das große Ereignis zugeht. Was ist, wenn nicht alles nach Plan läuft? Was passiert, wenn es unter der Geburt Komplikationen gibt? Sorgen und Ängste sind rund um dieses so bedeutende und emotionale Lebensereignis völlig normal. Dabei braucht nur eines von 100 Neugeborenen erweiterte medizinische Maßnahmen wie Maskenbeatmung oder Sauerstoffgabe nach der Geburt. Der „Baby-Notfall“ ist statistisch gesehen ein seltenes Ereignis. „Aber gerade deshalb ist es so wichtig, dass wir auf diesen Fall optimal vorbereitet sind“, sagt Dr. Heike Matz, die Chefärztin der Frauenklinik im Krankenhaus Düren. Optimale Vorbereitung heißt in diesem Fall: regelmäßiges Training für alle, die in der Geburtshilfe des Krankenhauses im Einsatz sind. 

Schmerzlinderung für mehr Lebensqualität

Donnerstag, 09 Juni 2022 13:03

Rund ein Viertel der deutschen Bevölkerung leidet an chronischen Schmerzen. Laut Gesundheitsreport der AOK Rheinland/Hamburg sind im Kreis Düren mit 31 Prozent sogar fast ein Drittel aller bei der AOK Versicherten von chronischen Schmerzen betroffen. Doch es gibt Wege aus der Schmerzerkrankung heraus. Patienten in und um Düren herum müssen dafür nicht einmal lange Strecken zurücklegen. Das Krankenhaus Düren hat sich als größter Schwerpunktversorger der Region im Bereich der Schmerzmedizin daher am nationalen Aktionstag gegen den Schmerz beteiligt und allen Interessierten die Möglichkeiten von Diagnostik und Therapie vorgestellt. Nach Vorträgen im Kongresszentrum gab es einen Rundgang durch die Ambulanz, bei der sich das ganze Team vorstellte.