Im Laufe des Lebens verschleißen unsere Gelenke. Wir Mediziner sprechen dann von Arthrose. Diese kann alle Gelenke befallen. Ob es uns gefällt oder nicht, ein Gelenkverschleiß gehört zum normalen Älterwerden dazu. Aber manche Menschen leiden stärker unter Arthrose als andere. Im Jahr 2024 haben wir knapp 650 Prothesen dank unseres wachsenden und hochspezialisierten Teams sowie der neuesten Technik der Robotergestützten Knie-Endoprothetik eingesetzt und operiert.
Bei allen großen Gelenkoperationen setzen wir auf muskelschonende Operationstechniken und streben damit eine schnellstmögliche Mobilisierung und Heilung nach Hüft- oder Knie-Endoprothesen an.
Ali Ghossein
Oberarzt, Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Notfallmedizin, ATLS–Provider, Spezialist in der Robotergestützten Endoprothetik
Spaziergänge werden immer kürzer. Man wird nachts wach wegen Gelenkschmerzen. Man wird immer unbeweglicher. Treppensteigen fällt schwer. Schmerzmittel helfen nur noch kurz. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, um hier zu helfen. Neben einer gezielten Krankengymnastik, Bandagen, Gehhilfen und einer auf Ihre speziellen Bedürfnisse angepassten Schmerztherapie hilft vor allem eines: Bewegung. Denn wer rastet, der rostet.
Wenn die Mobilität so sehr eingeschränkt ist, dass die Lebensqualität leidet, wenn keine „Bewegung“ mehr möglich ist, dann kann eine Kunstgelenk-Operation sinnvoll sein. Solch eine Operation ist für alle großen Gelenke möglich. Meistens führt man sie bei Hüft- oder Kniegelenken durch. Mit dieser Operation schenken wir der Patientin oder dem Patienten neue Mobilität und schaffen eine enorme Schmerzbefreiung.
Ein künstliches Gelenk (Endoprothese) ist im Rahmen einer fortgeschrittenen Erkrankung der Gelenke wie z. B. durch Arthrose sowie nach gravierenden Unfällen oftmals die langfristig sinnvollste Lösung, um dem Patienten seine gewohnte Lebensqualität zurückgeben. Egal ob Knie Endoprothese (Knie TEP) oder Hüft Endoprothese (Hüft TEP) - als zertifiziertes EndoProthtikZentrum (EPZmax) der Maximalversorgung sind wir Experten für den künstlichen Gelenkersatz einschließlich komplexer Wechsel- bzw. Austauschoperationen.
Ein Kunstgelenk ist eine sehr gute Lösung, aber sicherlich keine kleine Operation. Deshalb unternehmen wir alles, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten. Neben einer kritischen Indikationsstellung (Brauchen Sie wirklich zum jetzigen Zeitpunkt ein Kunstgelenk?) bieten wir modernste Operationsverfahren an. Unserer Operationssäle sind speziell für große Gelenkoperationen ausgestattet. Die Operateure sind hochausgebildete Spezialisten auf ihrem Fachgebiet und nur solche dürfen diese Operationen bei uns durchführen. Die Narkoseabteilung bietet neben schonenden Narkoseverfahren für ältere Patientinnen und Patienten, nach Absprache mit Ihnen, regionale Anästhesieverfahren an.
Haben Sie keine Angst vor Schmerzen nach der Operation. Hier wenden wir hochqualitative Standards an und schulen alle beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um Sie perfekt zu umsorgen. Unsere Krankenhaushygiene achtet penibel auf die Einhaltung von Sauberkeit und Sterilität. Hier sind wir bereits mehrfach mit hochrangigen Gütesiegeln ausgezeichnet worden.
Die Physiotherapie sorgt für eine schnelle Mobilisierung. Speziell geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen Ihnen zur Seite, um mit Ihnen die anschließende Rehamaßnahme zu beantragen. Und natürlich sind wir nach der Operation im Rahmen unserer Sprechstunden immer für Sie da. Dabei ist es egal, ob Sie nach dem Rehaaufenthalt oder erst ein paar Jahre nach der Operation Fragen haben. Wir gehen diesen Weg mit Ihnen gemeinsam.
Das Krankenhaus Düren hat seit Januar 2025 seinen Orthopädieservice erweitert und bietet nun das Robotiksystem der nächsten Generation an. Dieser technologische Fortschritt verbessert die Verfahren für Kniegelenkersatz, indem er die Fähigkeiten des Operateurs mit modernster, handgeführter Robotiktechnologie kombiniert.
Der Operationsroboter wird in der Gelenkchirurgie beim Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks verwendet. Er ermöglicht eine sehr präzise, auf den Patienten zugeschnittene Implantation des Kunstgelenkes. Cori arbeitet im Gegensatz zu den bisher auf dem Markt vertretenen Systemen nicht mit einer Säge, sondern mit einer computergesteuerten Fräse zur Abtragung des Knochenmaterials. Eine digitale 3D Darstellung der Knochenstrukturen ermöglicht es dem Chirurgen zudem, die einzelnen Operationsschritte jederzeit zu überprüfen und zu verändern.
Das vom Operateur geführte Roboterwerkzeug führt eine exakte Bearbeitung des Knochens aus und verbessert die Positionierung der Implantate sowie deren Achs- und Rotationsausrichtung.
Das Cori System bezieht hierbei aber nicht nur die knöchernen Achsen, sondern auch die für eine erfolgreiche Operation erforderliche Beurteilung der Bandstrukturen mit in den Planungsalgorithmus ein. Der Arzt kann so besser beurteilen, ob Korrekturmaßnahmen die anatomischen Möglichkeiten des Kniegelenkes überschreiten und hierdurch verhindern, dass die Bandstrukturen des Patienten überlastet werden.
Durch die Verknüpfung beider Prozesse ergibt sich eine der Bewegung des Kniegelenkes entsprechend optimal implantierte Prothese.
Die Cori-Technik ist darüber hinaus röntgenstrahlungsfrei, eine Computertomographie ist im Gegensatz zu älteren Verfahren vor der Operation nicht erforderlich.
Definitiv ja! Das Instrument arbeitet ähnlich einer CNC-Fräse und schaltet sich sofort ab, sobald der zuvor geplante Operationsbereich verlassen wird. Die Technik verhindert so eine Abweichung von den geplanten Operationsschritten und minimiert das Risiko der Verletzung von Weichteilen.
Der Chirurg kann jederzeit auf die bewährte Implantate Technologie zurückgreifen. Das bedeutet die Implantate sind bei der herkömmlichen Freihandtechnik und der roboterassistierten Technik identisch. Bei einem sehr unwahrscheinlichen Ausfall des Robotersystems kann so jederzeit auf die ursprüngliche OP Technik umgestellt werden.
Für die Kliniken, die diese moderne Technik einsetzen, entstehen hohe Investitions- und Unterhaltskosten, die zurzeit weder von den privaten noch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Diese Kosten werden von unserer Klinik für alle Kassen ausnahmslos übernommen. Eine flächendeckende Versorgung mit der roboterassistierten Technologie ist aber daher in absehbarer Zeit in Deutschland nicht zu erwarten.
Hochwertige Langzeitstudien mit hohen Patientenzahlen, die bessere klinische Ergebnisse für den Patienten beweisen können, liegen für den gesamten Bereich der roboterassistierten Kniechirurgie noch nicht in einem ausreichendem Maße vor. Hier werden – wie bei vielen anderen Innovationen in der Medizin auch – noch einige Jahre vergehen. Wissenschaftliche Forschungen insbesondere aus den USA und Australien, zeigen bereits vielversprechende Ergebnisse.
Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Operation ist ein intensiv geschultes Personal. Ein spezialisiertes Team von Operateuren, chirurgischen Assistenten und operationstechnischen Assistenten unserer Klinik beschäftigt sich bereits seit langer Zeit mit der roboterassistierten Technik. Diese Mitarbeiter haben an zahlreichen Schulungen im In- und Ausland teilgenommen und waren so in der Lage, die neue Technologie problemlos in den Operationsablauf zu integrieren.
Wir sehen die roboterassistierte Chirurgie als wichtige Ergänzung zu der bereits seit vielen Jahren erfolgreichen OP Technik unseres Hauses. Dies zeigen unsere stetig steigenden Patientenzahlen und auch die Qualitätsindikatoren der Krankenkassen sowie des Endoprothesenregister Deutschlands.
Wir beobachten den Nutzen der Robotertechnologie aktuell insbesondere bei Patienten mit starken Achsabweichungen in Form eines O- oder X Beines sowie bei Bandinstabilitäten und Knochenveränderungen, die in Folge von Verletzungen entstanden sind. Diese Patienten identifizieren wir bereits bei der Voruntersuchung, die einige Wochen vor dem geplanten Eingriff stattfindet. So können wir den Patienten aber auch uns optimal auf die Operation vorbereiten.
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Krankenhaus Düren
Roonstraße 30
52351 Düren
T 02421 30-1307
F 02421 30-191307
CH1-dur@artemed.de
Sekretariat PD Dr. med. Thomas Dienstknecht
Alexandra Reiche
T 02421 30-1331
Jahrzehntelange operative Erfahrung und der Einsatz etablierter und moderner Therapieverfahren sind die beiden Grundsäulen, um durch die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie zum EPZ der Maximalversorgung zertifiziert zu werden. Zertifizierten Zentren wird eine durchgängig hochwertige Versorgungsqualität bei der endoprothetischen Behandlung von Hüft- und Kniegelenken abverlangt.
Im Jahr 2024 wurden in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Krankenhaus Düren rund 650 endoprothetische Eingriffe durchgeführt.