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Krankenhaus Düren
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Das Krankenhaus Düren - ein Haus mit Geschichte

Die Geschichte des Krankenhauses Düren reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Die erste Erwähnung eines Krankenhauses in Düren, des St.-Agatha-Hospitals auf der nördlichen Seite der Weierstraße/Ecke Wilhelmstraße im Testament des Kölner Bürgermeisters Lambert van Duren, stammt von 1417. Lesen Sie an dieser Stelle die spannende Geschichte der Entwicklung von diesem ersten Vorgänger bis zum modernen Gesundheitszentrum des 21. Jahrhunderts.

Der Zeitverlauf im Überblick

747
15. August: Erste Erwähnung Dürens als Villa Duria, fränkischer Königshof des Hausmeiers Pippin, der 751 König der Franken wurde. Errichtung einer Pfalz, in der Karl der Große (742-814) sich häufig aufhielt. Die Pfalzkapelle war Vorgänger der heutigen Annakirche.

1184
Düren wird als oppidum (städtische Siedlung) erwähnt

1212
Baubeginn der Stadtmauer. Eigenes Siegel der königlichen Stadt Düren.

1358
24. Mai: Ersterwähnung des Dürener Leprosenhauses südlich von Mariaweiler. Am 8. August 1690 durch französische Soldaten eingeäschert; da sich 1712 keine Leprakranken mehr im Herzogtum Jülich befinden erfolgt der endgültige Abbruch. Der Altar kommt 1724 in die Ursulinenkirche.

1417
27. November: Erste Erwähnung des St.-Agatha-Hospitals (Gasthaus), auf der nördlichen Seite der Weierstr./Ecke Wilhelmstr., in dem Testament des Kölner Bürgermeisters Lambert van Duren, der diesem 1 Mark Kölner Pagaments vermacht. Sicherlich ist das Haus aber mindestens 100 Jahre älter. Erste Nennung in einer Dürener Urkunde 1429.

1543
25. August: Großer Stadtbrand, über 600 Häuser brennen ab, darunter auch das St. Agatha-Hospital Ecke Weierstr./Wilhelmstr.

1548
Der Magitrat weist den Armen ein ander hus bei dem observanten closter zu. Die Stadt ließ den Nachfolger des zerstörten St.-Agatha-Hospitals in einem schon vorhandenenGebäude, das 1591 als St. Catharinen Hoeff bezeichnet wird, vielleicht ein alter Beginenhof, einrichten. Der Wenzel Hollar Plan von 1634 zeigt an Nr. 15 das neue Gasthaus als Hospital der armer fremblingen südlich der Marienkirche auf dem Gelände der heutigen Peschschule

1563
Nachdem es zunächst nur als Pilgergasthaus diente, wurde 1563/64 eine gesonderte Kammer vur inwendige Krancke, also für Dürener Kranke, angebaut.

1582
11. August: Ordnung für das Gasthaus (= Armenhausordnung).

1650
14. September: Bedingungen der Aachener Elisabethinnen zur Übernahme des Dürener Gasthauses werden akzeptiert.
13. Oktober: Genehmigung der Übersiedlung durch den Erzbischof von Köln.
16. November: Der Herzog von Jülich genehmigt ebenfalls die Übersiedlung.

1651
6. Januar: Die ersten drei Elisabethinnen, unter ihnen Maria Magdalena Crom als erste Mutter treffen in Düren ein. Die Übersiedlung erfolgt auf Betreiben von Margarete Kemmerling geb. Brandroesters, die Geld und Sachspenden stiftet.

1658
Baubeginn von Kloster und Kapelle an der Weierstraße und Neubau des Gasthause mit Zugang von der Philippstraße (heute Verkehrsfläche Einmündung der Viktor-Gollancz-Straße in die Weierstraße.

1665
Umzug in das neue Gasthauskloster in der Weierstrasse.

1732
1. Januar: Für die Klosterkirche der Elisabethinnen ist eine neuer Glocke gegossen worden; eine weitere wird 1782 gegossen.

1802
2. Juli: Aufhebung der Orden und Klostergemeinschaften. Das Kloster der im Krankendienst tätigen Elisabethinnen bleibt bestehen.

1816
24. April: Der Landkreis Düren wird gebildet.

1860
15. Januar: Für den Bau eines städtischen Krankenhauses werden von Privaten 20.000 Taler gestiftet.

1864
21. Juni: Im früheren Franziskanerkloster, das bis 1861 als Bergamt diente und 1862 dem Staat von der Stadt abgekauft wurde, wird das städtische Maria-Hilf-Hospital mit 64 Betten in 8 Sälen eröffnet; Verlegung der Kranken des alten Gasthausklosters in die neue Anstalt. Die Pflege übernehmen Elisabethinnen aus dem Mutterhaus in Aachen.

1873
14. März: Auflösung des Gasthausklosters durch Wegzug der beiden letzten dort lebenden Elisabethinnen nach Linnich.

1874
Seit dem Frühjahr Pockenepidemie mit etwa 500 Erkrankungen, davon während des Jahres 153 tödlich; Pläne für den Bau eines epidemischen Krankenhauses schleppen sich unausgeführt bis 1884 hin; bis dahin Unterbringung von Kranken im alten Badehaus an der Lindenpromenade.

1875
31. Mai: In Preußen Verbot der katholischen Orden und Kongregationen mit Ausnahme der Krankenpflegenden.

1879
12. Dezember: Das Gasthauskloster an der Weierstraße mit der Kapelle wird abgebrochen. Das Grundstück dient seitdem als Verkehrsfläche der hier mündenden Philippstraße.

1881
Vergrößerung des städtischen Hospitals durch einen Anbau um 40-50 Betten, Anfang 1882 bezogen.

1885
19. Februar: Todestag Gustav Hoesch. Er vermacht der Stadt 40.000 Mark für Hospital und Leichenhaus.

1889
Die im Hospital tätigen Elisabethinnen gründen in der Holzstraße das Elisabethstift, das alleinstehenden bejahrten Leuten Unterkunft und Pflege bietet.

1890
17. Dezember: Großbrand im Hospital an der Philippstraße.

1893
Anschluß des Hospitals an die Fernsprechleitung; in der Stadt bestehen 109 Fernsprechstellen.

1897
Anschaffung eines Röntgenapparates für das Hospital.

1909
27. Oktober: Das neugebaute Krankenhaus an der Roonstraße wird eingeweiht. Entwurf von Heinrich Dauer. Für die Röntgeneinrichtungen des Krankenhauses schenkt Leopold Peill 25.000 Mark.
Dezember: Ausbau der Roonstraße.

1910
Nach dem Umbau des alten Krankenhauses an der Marienkirche zieht die Marienschule dort ein.

1914
19. Juni: Die Stadtverordneten beschließen die Errichtung eines Infektionshauses im Krankenhaus.

1925
Der 1914 begonnene Neubau des Infektionshauses des Städtischen Krankenhauses ist vollendet.

1930
31. Juni: Das Schwesternhaus des Dürener Krankenhaus wird seiner Bestimmung übergeben.

1936
31. Oktober: Das Wöchnerinnenheim an der Ecke Goethestraße/Hoeschplatz wird aufgelöst. Abriß am 22.09.37 für den Neubau des Amtsgerichtes.
6. November: Das mit 19 Betten ausgestattete neugebaute Wöchnerinnenheim in der Roonstraße gegenüber dem Krankenhaus wird eingeweiht.

1940
An der Stelle des 1417 erwähnten Agathahospitals werden bei Bodenaushub zu einem Keller im Hause Weierstr. 22-24 in einer offenbar größeren Begräbnisstätte etwa 15-20 Bestattungen sowie darunter in gestörtem Boden römische Ziegelreste gefunden.

1944
19. Juli: 28. Fliegerangriff, Krankenhaus leicht beschädigt.
21. Juli: 29. Fliegerangriff, Krankenhaus leicht beschädigt.
24. Oktober: Mit einem Eisenbahnzug (Lazarettzug) werden kranke Bewohner u.a. aus dem Krankenhaus nach Halle/Saale und in die Staatliche Heilstätte für Tbc-Kranke in Domjüch in Neustrelitz-Strelitz/Mecklenburg gebracht.
16. November: Fast völlige Zerstörung der Stadt durch einen Fliegerangriff. Das Krankenhaus wird schwer beschädigt.

1945
Im schwer beschädigten Krankenhaus werden die ersten Patienten stationär behelfsmäßig behandelt.
28. August: Nachdem die wenigen Kranken aus dem Städtischen Krankenhaus wegen Instandsetzung in die Krankenhäuser Birkesdorf und Stolberg verlegt worden sind, muß das Krankenhaus am 28.8. wegen einer sich im Kreise Düren ausbreitenden Thypusepidemie auf Anordnung der Militärregierung mit Typhuskranken belegt werden.
28. Mai: Die innere Abteilung der Krankenanstalten ist soweit hergerichtet, daß stationäre Kranke in dringenden Fällen aufgenommen werden können.

1947
1. April: Einrichtung einer Krankenpflegeschule.
16. September: Eine Typhusepidemie breitet sich aus. Wegen der mangelnden Bettenkapazität des Krankenhauses nimmt die Provinzial Heil- und Pflegeanstalt 50 Typhuskranke auf.

1948
1. Oktober: Wiedereröffnung der Augen- und der Hals-, Nasen- und Ohrenabteilungen mit 16 Betten.

1950
10. November: Die Stadtverordneten beschließen die Einrichtung einer Kinderstation.

1951
9. Januar: Die Elisabethinnen sind seit 300 Jahren in der Krankenpflege tätig. Feier im städtischen Krankenhaus, anwesend u. a. der Aachener Bischof van der Velden.

1953
19. März: Das neue Schwesternhaus ist fertiggestellt.
29. November: Erster Gottesdienst in der neuen Krankenhauskapelle.

1967
2. und 6. Juni: Stadt und Kreis Düren gründen für das städtische Krankenhaus in der Roonstraße und das kreiseigene Krankenhaus in Langerwehe einen Zweckverband Krankenanstalten.
1. September: Dr. med. Krause wird zum Chefarzt der neu eingerichteten eigenständigen Fachabteilung Anästhesie berufen.

1969
Das zwölfgeschossige Schwesternwohnhaus ist fertiggestellt.

1970
19. Oktober: Erster Spatenstich zum Neubau

1972
9. November: Richtfest

1975
31. März: Die letzten 23 Schwestern der Elisabethinnen verlassen nach fast 325-jähriger Tätigkeit des Ordens in der Dürener Krankenpflege wegen des anhaltenden Nachwuchsmangels das Krankenhaus und kehren in ihr Mutterhaus in Aachen zurück.

1976
1. Januar: Das Dürener Krankenhaus wird von einer gemeinnützigen GmbH mit der Stadt und dem Kreis Düren als Gesellschafter betrieben. Der Zweckverband Krankenanstalten der Stadt und des Kreises Düren wird zum 31. Januar 1976 aufgelöst.
4. Juni: Das neu erbaute Dürener Krankenhaus wird eingeweiht.
6. September: Die ersten Patienten werden aufgenommen.

1977
2. Januar: Abriss des alten Krankenhauses

1995
29. November: Der Neubau der Endoskopie wird eingeweiht.

2000
Die neuerbaute Eingangshalle wird eingeweiht.

2002
2. Januar: Die Tagesklink für ambulante Operationen wird offiziell in Betrieb genommen.

2023
Trägerwechsel zur Artemed Klinikgruppe

Im Detail: 1417-1543 - St.-Agatha-Hospital

Am 27. November 1417 setzte ein gewisser Lambertus van Duren sein Testament auf. Er war zu diesem Zeitpunkt Bürgermeister in Köln und vermachte neben den Hospitälern in Köln und Deutz auch dem Hospitale zu Düren je eine Mark Kölner Pagament, zum damaligen Zeitpunkt eine hohe Summe. Das als St. Agatha-Hospital bezeichnete Haus lag nach einer Zeichnung Wenzel Hollars aus dem Jahre 1634 vermutlich an der Ecke Weierstrasse/ Wilhelmstrasse. Wahrscheinlich ist das Haus aber mindestens 100 Jahre älter, beim Dürener Stadtbrand von 1543 wurden leider alle Urkunden zerstört. Die erste Nennung in einer Dürener Urkunde stammt aus dem Jahre 1429.

Hospitäler in der damaligen Zeit sind in keiner Weise mit den Vorstellungen unserer modernen Medizin zu vergleichen.Vielmehr entstanden die meisten Hospitäler als Armen-, Pest- oder Siechenhäuser. Düren zeigte sich im Mittelalter aufgrund seiner Lage an der Rur und seiner Lage an der Aachen-Frankfurter Heerstrasse als aufstrebende Stadt. Der Jakobspilgerweg und die ab 1500 einsetzende Annawallfahrt brachten große Pilgerströme in die Stadt. Auch das St. Agatha-Hospital diente zunächst als Fremden- und Pilgerhospital.

In einer Urkunde vom 1. April 1522 werden der Bürgermeister und der Rat als Provisoren, also als Träger des Hauses bezeichnet. Die Verwaltung hatten sie einem Gasthausmeister übertragen. Dieser erste Hinweis auf eine kommunale Trägerschaft wird durch weitere Rechnungen aus dem 16. Jhdt. bestätigt.

Bei der schweren Zerstörung Dürens im Jahre 1543 durch die Truppen Kaiser Karls V. in der Auseinandersetzung mit dem Jülicher Herzog Wilhelm V. wurde auch das Hospital völlig zerstört. 

Quellenangaben
Urkunden, Testamente und Gasthausrechnungen: Stadtarchiv Düren - Historisches Archiv der Stadt Köln -Brans, H.O.: Hospitäler, Siechenhäuser bis zum Ende des 18. Jahrhunderts - Ruland, Gottfried: Geschichte des Medizinalwesens der Stadt Düren bis zum Jahre 1910, Med. Dis. Düsseldorf 1939.
 

Im Detail: 1548-1665 - Gasthaus im Pesch

1548 wies der Magistrat den Armen ein ander hus bei dem observanten closter zu. Der Plan von Wenzel Hollar zeigt das neue Gasthaus als Hospital der armer fremblingen gegenüber dem Franziskanerkloster, der heutigen Marienkirche, auf dem Gelände der Peschschule. Die Stadt ließ in einem bereits bestehendem Gebäude, vermutlich einem alten Beginenhof, den Nachfolger des St. Agatha-Hospitales einrichten.

Nachdem zunächst das Hospital als reines Pilgergasthaus diente, gibt es im Jahre 1563/64 bereits den Nachweis, dass eine gesonderte Kammer vur inwendige Krancke, also für kranke Dürener, angebaut wurde. Im Jahre 1559/60 wurden insgesamt 18 Kranke auswärtige wie ortsansässige- 4 bis 61 Tage lang gepflegt. Der Pflegesatz lag bei drei bis sechs Schilling pro Tag und einem Quantum Wein. Im gleichem Zeitraum ist nur eine Ausgabe für einen Heilkundigen aufgeführt. Für die Heilung von zwei Jungen erhielt Meister Hans Bartscherer ½ Malter Roggen. Nach der Gasthausordnung vom 11. August 1582 war der Gasthausmeister verpflichtet, die kranken, lamen und anderen ungesundten spätestens nach drei Tagen in das nächste Gasthaus transportieren zu lassen. Gesunde sollten morgens vor der Weiterreise ihr Bett aufschütteln und die Decke darüber breiten. Das Gasthaus wurde um 8 Uhr abends geschlossen, Bier und Wein war nur für Kranke erlaubt. Teilnehmern an Zechgelagen und Verweigerern des Gebetes drohte das Halseisen. Das Einnahmen lagen im Jahre 1559 bei der für damalige Zeiten hohen Summe von 677 Mark und einer großer Menge Getreide. Mit 60 Mark war die Stadt der größter Schuldner bei ihrem eigenen Hospital. Der Rückstand der Stadt wuchs bis 1725 auf 1709 Gulden an, konnte aber trotz Ermahnung der durch die Elisabethinnen eingeschalteten kurfürstlichen Regierung in Düsseldorf bis 1770 nicht eingetrieben werden.

Wenn man nach einem Datum und einem Namen für den Beginn der modernen Krankenversorgung in Düren sucht, so wird man unweigerlich auf die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts und die Namen Margarete Brandroesters und Apollonia Radermechers stossen. Bereits im Jahre 1632 stiftete Margarete Brandroesters zwei Morgen Land und einen Garten vor dem Kölntor zum Bau eines Hospitales. Aufgrund der gefährlichen Lage in der Vorstadt wurde der Plan allerdings nicht verwirklicht. Trotz des Scheiterns des Hospitalprojektes St. Trinitatis ließ sie sich nicht davon abbringen, ihrer Heimatstadt ein Hospital zu stiften. So stellte sie 2000 Taler zur Verwirklichung des Projektes in Aussicht, stellte Anträge an den Magistrat und den Kurfürsten und nahm Kontakt mit den Aachener Elisabethinnen auf. Hier beschäftigte sich der Magistrat bereits im Jahre 1622 mit den unhaltbaren Zustände in den Hospitälern und so wurde Apollonia Radermecher als Gasthausmeisterin für das Gasthaus am Radermarkt verpflichtet mit dem ausdrücklichen Wunsch hier eine Kongregation von Elisabethinnen anzusiedeln. Ihre Erfahrungen mit Frauenorden in der Krankenpflege hatte sie im niederländischen Grootziekengasthuis in 's Hertogenbosch gesammelt. 

Von Aachen ausgehend entwickelten sich die Elisabethinnen zum überregionalen Frauenorden, der die Hospital- und Krankenhauspflege in Deutschland in weiten Bereichen prägte. Vergleichbar war nur der Männerorden der Barmherzigen Brüder, der eine ähnliche Stellung in der Krankenhauslandschaft erreichte und zum Teil heute noch hat. Da die Ansiedlung niederländischer Elisabethinnen misslang, stiftete Apollonia Radermecher selber im Jahre 1626 eine Kongregation von Elisabethinnen. Der Dürener Magistrat erkundigte sich im Jahre 1649 zunächst bei seinen Aachener Kollegen, ehe sie in Verhandlungen mit den Elisabethinnen traten. In einer Resolution des Rates vom 14. September 1650 wurden die Bedingungen der Elisabethinnen akzeptiert. Nachdem der Landesherr und der Erzbischof von Köln ebenfalls die Genehmigung zur Übersiedlung gegeben hatten, trafen am 6. Januar 1651 die ersten drei Elisabethinnen mit Maria Magdalena Crom als erste Mutter in Düren ein.

Quellenangaben

Urkunden, Testamente und Gasthausrechnungen: Stadtarchiv Düren - Historisches Archiv der Stadt Köln -Brans, H.O.: Hospitäler, Siechenhäuser bis zum Ende des 18. Jahrhunderts - Ruland, Gottfried: Geschichte des Medizinalwesens der Stadt Düren bis zum Jahre 1910, Med. Dis. Düsseldorf 1939. 

Im Detail: 1665-1864 - Gasthauskloster der Elisabethinnen

Da das alte Gasthaus nicht mehr den Anforderungen entsprach wurde 1665 ein Neubau südöstlich des alten Gasthauses an der Ecke Weierstrasse/ Philippstrasse bezogen.

Für die Elisabethschwestern galt der Krankendienst als geistliche Übung für den man einen speziellen Raum, den zentralen Krankensaal brauchte. Neben den kranken Einwohnern von Düren und den Reisenden diente das Hospital zeitweise auch als Militärlazarett. Ärztliche Versorgung war nur in Ausnahmefällen gegeben. So schreiben die Elisabethinnen, dass ihr Krankenhauß[/i] mit keinem [i]medico, apothecern und chirurgo[/i] versehen sei. Bei Bedarf müssen diese aus den [i]dotes, der Mitgift der Schwestern honoriert werden. In den Vereinbarungen mit der Stadt war es der ehrwürdigen Mutter vorbehalten über die Hinzuziehung eines Arztes zu entscheiden. Es sollen auch keine auswärthigen Personen, es sey denn der Beichtvater, Doctor oder Barbierer ohne Erlaubnis der Mutter einlassen.... Letzte Entscheidungsinstanz auch in medizinischer Hinsicht war immer die Mutter. Von dem, was der Doctor ordiniert soll sie (die Schwester) nichts unterlassen oder ändern ohne Bewilligung der Mutter.

Mit der Vereinbarung von 1650 wurde das Gasthauskloster zu einer eigenständigen Stiftung, über die die städtischen Vertreter nur ein nominelles Aufsichtsrecht ausüben konnten. Versuche des Magistrats, in den inneren Betrieb des Klosters etwa durch Einweisung bestimmter Kranker einzugreifen, wiesen die Elisabethinnen stets entschieden zurück. 1796 säkularisierten die Franzosen das Hospital. Die weltlichen Hilfskräfte zeigten sich schnell als völlig ungeeignet für die Krankenpflege. Deshalb wurden die Elisabethinnen bereits zu Beginn des 19. Jhdt. als Leiterinnen wieder eingesetzt. Da unter preußischer Verwaltung die alten Verträge wieder in Kraft gesetzt wurden, war der Konflikt vorgebahnt. Die Ansprüche der wachsenden Stadt auf eine Modernisierung des Hospitalwesens kollidierte mit den Vereinbarungen von 1650. Der Streit zwischen der Stadt und den Elisabethinnen eskalierte und führte dazu, dass sogar der Kölner Erzbischof Partei für die Stadt ergriff.

Quellenangaben

Urkunden, Testamente und Gasthausrechnungen: Stadtarchiv Düren - Historisches Archiv der Stadt Köln -Brans, H.O.: Hospitäler, Siechenhäuser bis zum Ende des 18. Jahrhunderts - Ruland, Gottfried: Geschichte des Medizinalwesens der Stadt Düren bis zum Jahre 1910, Med. Dis. Düsseldorf 1939. 

Im Detail: 1864-1909 - Maria-Hilf-Hospital

Die Stadt kaufte schließlich 1862 das alte Franziskanerkloster, das dem königlichen Bergamt in Bonn gehörte und baute es zum Hospital um. Das neue Krankenhaus erhielt zunächst die Bezeichnung Marienhospital, später in Maria-Hilf-Hospital umbenannt. Da sich die Dürener Elisabethinnen beharrlich weigerten die Krankenpflege im neuen Hospital zu übernehmen und außerdem Nachwuchsmangel hatten, nahm die Stadt Kontakt mit den Aachener Elisabethinnen auf, die den ganzen Erneuerungen wesentlich aufgeschlossener gegenüberstanden und nach über 200 Jahren erneut den Grundstein zur Verbesserung der Krankenversorgung legten. Laut Vertrag durften von der Stadt männliche und weibliche Kranke, außer Wöchnerinnen, zur Pflege eingewiesen werden. Gleichzeitig durften im Hospital die -Irren der Bürgermeisterei Düren-, und zwar die -Heilbaren- bis zur Unterbringung in einer Pflegeanstalt, die -Unheilbaren-, bis die geplante -Kreis-Irren-Bewahranstalt- fertiggestellt war, untergebracht werden. Die im Gasthauskloster verbliebenen Schwestern weigerten sich sogar die letzten verbliebenen Kranken in das neue Hospital zu verlegen, so dass diese mit Hilfe der Polizei in das neue Haus gebracht werden mussten. Erstmals in der Geschichte des Dürener Hospitals wurde mit Dr. Bernhard Johnen ein Arzt mit der medizinischen Leitung beauftragt.

Das Krankenhaus umfasste ursprünglich acht Krankensäle mit 64 Betten. Durch einen Erweiterungsbau, der im Jahre 1881 in Betrieb genommen wurde, wurde die Bettenkapazität auf 104 Betten erweitert. Das Personal des Krankenhauses bestand zu dieser Zeit aus 13 Schwestern, einem Krankenwärter, einem Hausknecht, einem Gärtner und vier Dienstmägden. Die ärztliche Leitung muß zu dieser Zeit vorzüglich gewesen sein, denn in dem Verwaltungsbericht des Jahres 1876/77 wurde besonders lobend hervorgehoben, dass in diesem Jahr die -accidentellen Wundkrankheiten, die Wundrose, die Wunddiphteritis und die Eitervergiftung-, die damals sehr viele Opfer forderte, nicht vorgekommen waren.

Durch die zunehmende Industrialisierung waren schwere Maschinenverletzungen an der Tagesordnung. So berichtet Dr. Johnen 1878 z.B., dass in seinem Hospital ständig Quetschungen, Zerreißungen und Verbrennungen der Gliedmaßen zu behandeln waren. Im Jahre 1866 wütete eine Choleraepidemie, 1871 eine Pockenepidemie in Düren, deren Bekämpfung Dr. Johnen mit wissenschaftlicher Sorgfalt übernahm. Überhaupt zeigte sich das Krankenhaus sehr fortschrittlich, 1868 wurde die Gasbeleuchtung in Betrieb genommen, 1889 wurde das Krankenhaus an das öffentliche Fernsprechnetz angeschlossen. 1897 konnte der erste Röntgenapparat durch eine großzügige Spende des Industriellen Leopold Peill in Betrieb genommen werden.

Nach einem Brand am 17. Dezember 1890, bei dem der Dachstuhl des Altbaues zerstört wurde, mussten 120 Kranke evakuiert werden, das obere Stockwerk war für mehrere Monate nicht benutzbar. Im Zuge der Reparaturarbeiten erhielt das Krankenhaus zwei Isolierräume und eine Tobzelle. Trotz dieser Maßnahmen entsprach das Haus mit der Zeit nicht mehr seinen Bestimmungen. Im Jahre 1892 wies der Regierungspräsident in einem Schreiben an den Dürener Stadtrat auf gewisse Mängel im Krankenhaus hin und forderte deren Beseitigung.

In einer Denkschrift legte Dr. Johnen im Oktober 1893 dem Magistrat dringend den Neubau des Krankenhauses dar. Bereits im Dezember des gleichen Jahres wurde ein Grundstück an der neuen Roonstraße gekauft, doch schleppten sich die weiteren Planungen hin. Nachdem eine Kommission unter Stadtbaumeister Faensen, Bürgermeister Klotz und Dr. Johnen die unhaltbaren Zustände im alten Hospital untersucht hatten, kam die Stadtverordnetenversammlung zu dem Entschluss, alle Ausbaupläne fallen zu lassen und einen Neubau zu planen. Aber erst am 1. September 1904 wurde der Neubau des Krankenhauses von der Regierung genehmigt.

Quellenangaben

Urkunden, Testamente und Gasthausrechnungen: Stadtarchiv Düren - Historisches Archiv der Stadt Köln -Brans, H.O.: Hospitäler, Siechenhäuser bis zum Ende des 18. Jahrhunderts - Ruland, Gottfried: Geschichte des Medizinalwesens der Stadt Düren bis zum Jahre 1910, Med. Dis. Düsseldorf 1939. 

Im Detail: 1909-1976 - Städtische Krankenanstalten

Nach Plänen des neuen Stadtbaumeisters Heinrich Dauer wurde das neue Krankenhaus an der Roonstraße für 1,33 Mio. Mark errichtet und am 27.Oktober 1909 eingeweiht. 195 Betten standen für die Abteilungen für innere Krankheiten, Chirurgie, HNO, Augen- und Hautkrankheiten zur Verfügung. Durch den späteren Neubau eines Infektionshauses 1925 und eines Wöchnerinnenheimes mit 19 Betten 1936 wurde das Krankenhaus vor dem zweiten Weltkrieg auf 400 Betten vergrößert.

Dann kam der 16. November 1944. In seinem Tagebuch schreibt der damalige chirurgische Oberarzt Dr. Fischer: "Um 15.15 Uhr an diesem Tage, dem 16.11.1944, plötzlich ein tosendes Rauschen. Ich selbst befand mich mit einer jungen Assistentin, Frl. Dr. Erz, einem Pfleger, einer instrumentierenden Nonne, einer Narkoseschwester und einem Springer in dem Behelfsoperationssaal der Station V unten im Keller. Sein Fenster hatte eine 60 cm breite Backststeinschutzwand mit einem 20 cm hohen Spalt zum Luft- und Lichteintritt oben. Die ersten Einschläge enormer Gewalt lagen bereits in nächster Nähe. Ein Patient lag bei uns in tiefer Narkose auf dem Tisch, er hatte einen Granatsplitter im Gesäß, der inzwischen herausgeholt war. Die Fenster unseres Operationssales zersprangen, das Fensterkreuz fiel herein und traf meinen Arm. Die Operationslampe platzte und erlosch. Der Instrumententisch fiel um. Es war noch eben möglich, dem Patienten einen Streifen in die Wunde hineinzugeben und einen Verband zu befestigen, dann rannte alles zur Türe. Es war kein Zweifel mehr, trotz der riesigen roten Kreuze, die an allen Fronten der Krankenanstalten, auf allen Dächern und im Hofe ausgelegt und markiert waren, wurde das Krankenhaus bombardiert. Der Pfleger und die Schwester waren davon. Die junge Assistentin und ich verbanden den Patienten in fliegender Eile und schleppten den Narkotisierten auf unserem Rücken, nackt wie er war, in den anstoßenden Flur, wo er auf einer Trage unter ein Streckbett geschoben wurde. Hier war er zunächst in Sicherheit.

Dann brach das Inferno los.

Weiter berichtet Dr. Fischer nach dem Angriff: "Eine halbe Stunde war vergangen. Mir war inzwischen aufgefallen, dass kein Sanitätsauto und keine Verletzten zum Krankenhaus gebracht wurden und beunruhigt hierüber, begab ich mich hinüber in ... die Operationsbunker, um nachzusehen. Es dauerte zwar auch sonst immer eine Weile, ehe nach Angriffen die Fahrzeuge durchkamen, aber immerhin war schon mehr als eine halbe Stunde verflossen. Im Krankenhaus-Operationsbunker traf ich auf Prof. Kraft und seine Frau mit einigen Schwestern. Die Gesichter aller Menschen waren grau und hatten eigentümliche Züge. ... In der Tat gab es nur sporadisch einen Verletzten zu versorgen, der sich selbst heranschleppte oder in irgendeiner Zeltbahn herangetragen wurde. Der Grund hierfür war, dass die Stadt so fürchterlich zerbombt war, dass die meisten keine Hilfe mehr nötig hatte und kein Fahrzeug hinein und heraus konnte."

An diesem Tag starben über 3000 Menschen in den Trümmern, 95 Prozent der Stadt wurde unwiederbringlich zerstört. Das Krankenhaus überstand den Angriff als eines der wenigen öffentlichen Gebäude, wenn auch schwer beschädigt. Am nächsten Morgen wurden die Stadt und das Krankenhaus evakuiert. Im Mai 1945 wurden im schwer beschädigten Krankenhaus wieder die ersten Kranken behandelt, die aber wegen Instandsetzungsarbeiten bereits wenige Wochen später in die weniger beschädigten Krankenhäuser Stolberg und Birkesdorf verlegt wurden.

  • Am 28. August 1945 muss das Krankenhaus wegen einer sich anbahnenden Epidemie auf Anordnung der Militärregierung mit Thyphuskranken erneut belegt werden
  • Im April 1946 ist die innere Abteilung der Krankenanstalten soweit hergerichtet, daß stationäre Kranke in dringenden Fällen aufgenommen werden können.
  • 1947 wird eine Krankenpflegeschule gegründet, 1948 die Augen- und die HNO-Abteilung wiedereröffnet. Am 10. November 1950 beschließen die Stadtverordneten die Einrichtung einer Kinderstation.
  • 1952 wird eine urologische Belegabteilung unter Leitung von Dr. med. Kirsch in Betrieb genommen. Ähnlich wie bereits zweimal in den letzten hundert Jahren erwies sich das Krankenhaus in der stark wachsenden Stadt bald als unzulänglich. Ab 1959 befasste sich daher die Stadtverwaltung mit Erweiterungsplänen. Die Entscheidung fiel wieder für einen Neubau. Bis zum ersten Spatenstich am 19. Oktober 1970 und der Einweihung am 4. Juni 1976 sollten allerdings noch einige Jahre ins Land gehen.
  • Im Juni 1967 wurde durch die Stadt mit ihrer Krankenanstalt und den Kreis durch das kreiseigene Krankenhaus in Langerwehe der Zweckverband Krankenanstalten gegründet. Im September des gleichen Jahres wird eine der ersten selbständigen Anästhesieabteilungen eingerichtet. Erster Chefarzt wird Dr. med. H.H. Krause. 
  • Am 31.März 1975 verließen dann die letzten 23 Schwestern der Elisabethinnen nach fast 325-jähriger Tätigkeit des Ordens in der Dürener Krankenpflege wegen des anhaltenden Nachwuchsmangels das Krankenhaus und kehrten in ihr Mutterhaus zurück.
  • Am 2. Januar 1977 wurde dann das -alte- Dürener Krankenhaus abgerissen. Viele haben dies im Nachhinein bedauert. War doch mit dem Abriss einer der schönsten Krankenhausbauten aus wilhelminischer Zeit, eines der wenigen Gebäude, das den Krieg in Düren überstanden hatte, für immer verloren. Ein Teil seiner repräsentativen Sandsteinquader, seiner schmiedeeisernen Geländer und andere Bauteile wurden benutzt um Schloss Burgau zu renovieren.

Quellenangaben

Urkunden, Testamente und Gasthausrechnungen: Stadtarchiv Düren - Historisches Archiv der Stadt Köln -Brans, H.O.: Hospitäler, Siechenhäuser bis zum Ende des 18. Jahrhunderts - Ruland, Gottfried: Geschichte des Medizinalwesens der Stadt Düren bis zum Jahre 1910, Med. Dis. Düsseldorf 1939. 

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